Sommer 2022

 

Samstag 23. Juli   Naturton-Konzert Willi Grimm (Didjeridu) und Gérard Widmer (Fujara)

Das Naturton-Konzert wurde etwa hälftig besucht von Reichenburgern und Zürchern. Diese Art von Musik passte naturgemäss perfekt zum Juhee.

 

Freitag 29. Juli   “Harry Potter” 1 bis 3

Samstag 30. Juli “Harry Potter” 4 bis 6

Sonntag 31. Juli “Harry Potter” 7 und 8

Das Harry Potter-Wochenende war – nichts beschönigen – ein Reinfall: Filme zu zeigen, welche bereits bekannt sind, ist sinnlos; da kommt niemand. Immerhin kann ich jetzt mit Manu Kistler meiner Nachbarin über Hogwarts und Zaubersprüche mitdiskutieren.

 

Freitag  5. August Konzert “markusphilippe plus bischi”, einmalig mit Markus Fritzsche (brennbarer Bass), Philippe Chrétien (Sax) plus Reto Bischofberger (Drums)

Es war ein Abend der feinen Klänge – nicht nur für Jazzliebhaber. Mit den beiden Alben «saxnbass» hat sich das Duo markusphilippe dank regelmässigen Plays auf Radiostationen eine weltweite Fangemeinde geschaffen. Ihre aufs Minimum reduzierten Wohlklänge treffen irgendwie einen ganz bestimmten Nerv. 

Nach dem ersten Kennenlernen untereinander – es kamen nicht nur Reichenburger sondern auch Fans aus entfernteren Regionen – mit Rütibach-gekühltem Bier, speziell kreiertem Apero-Gebäck und feurigen Fladenbrot-Häppchen spielten die 3 Jungs ein erstes Set. Titel-Melodien aus James Bond-Filmen, Dave Brubeck und Eigenkompositionen wurden gekonnt interpretiert. Ihre Spielfreude und kongeniales Miteinander sprangen von den ersten Takten an aufs fachkundige Publikum über.

Wer sich nicht beeindrucken liess von der allgemeinen Festfreude war Petrus: Pünktlich zum Hauptgang mit Fleisch-Spiesschen und Innerschwyzer-Ravioli öffnete er die Schleusen und bewies mit umgeblasenen Bistrotischchen und davonsausenden Schirmen, dass der Flurname “Im Zug” absolut seine Berechtigung hat. Die hervorragend unkoordinierte Flucht unter das vorsorglich gespannte Vorzelt unter Mitnahme von Stuhl, Tisch und Geschirr beeinträchtigte die Stimmung keineswegs. Zitat eines Gastes: “So einen schnellen Stuhlgang machte ich noch nie!”. Der einzige der wie üblich patschnass wurde war der Grillmeister welcher trotzdem seinen Pflichten nachkam. 

Er konnte sich glücklicherweise am munter weiterbrennenden Feuer schnell wieder trocknen und hat nach ersten Erkenntnissen die Strapazen unbeschadet überstanden. Nach weiteren 3 Sets, unterbrochen von Käseplättchen mit glücklichem Alp-Käse und Kaffee mit “Guetsli de Richebourg” machten sich die letzten um Mitternacht auf den Heimweg, gesättigt mit Speis und Trank und den Erinnerungen an ein mystisches Konzert in einem verrückten Ambiente.

 

Samstag 13. August Film-Abend mit Addams Family    Die klassischen aus den 60ern, schwyzer-deutsch untertitelt. Für alle Menschen welche der Street Parade in Zürich entfliehen wollten.

Die Addams-Family auf Schwyzerdütsch war naturgemäss eine recht lustige Angelegenheit. Da die Filme nur 23 Minuten gehen – war ja ne TV-Serie – konnte immer wieder dazwischen parliert und bei Bedarf Szenen wiederholt werden. Es ist unglaublich lustig, Englisches in Schweizer-Mundart zu übersetzen!

Voilà das Menue welches dazu serviert wurde:

 

Samstag 27. August Konzert mit Tooters  

Den fulminanten Abschluss der dank “Richäburg fürenand” ermöglichten Sommerkonzerte im “Juhee Reichenburg” bildete die Formation «The Tooters» mit Samuel Spahn (Sopransaxophon), Christiane Renfer (Tenorsaxophon) und Herbert Weibel (Baritonsaxophon). Wie der Name expliziert, wird getröötet, was das Zeug hält. 

Mit ihren Instrumenten kreierten «The Tooters» immer neue Klangerlebnisse, indem sie die Umgebung auf Resonanz ausloteten. Ein Giiigsen des Sopransaxes löste eine vom Tenorsax umquäkte sonore Basslinie aus, plötzlich fanden sich die drei zu einem minutenlangen harmonischen Wohlklang zusammen, bevor sie sich wieder musikalische Pingpong-Bällchen zujonglierten. Immer wieder packende Momente des wohligen Erschauerns im Publikum, wenn sie in perfektem Einklang – im wahrsten Sinne des Wortes –  ganz leise, fragil eine frische Klangwolke zusammenbrauten.

Das enthusiastische und fachkundige Publikum erlebte eine Reise in unbekannte Klanggefilde. Die Kühe und Schafe rundherum zeigten sich weniger beeindruckt und dachten warscheinlich: Immerhin hält das den Wolf fern.

Im Publikum war Prominenz vertreten: Omri Ziegele, der international bekannte Improvisationskünstler und Band-Leader beehrte das Juhee mit seiner Anwesenheit. 

Der Wolkenbruch zu Beginn des Konzertes mit durchnässtem Koch gehört schon fast zur Tradition. 

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Das Sommerprogramm diente auch dazu, abzuchecken, was im Juhee möglich ist und worauf geachtet werden muss.

 

Mark Ofner, 05.09.22