Die Reparatur eines hochertigen Gerätes lohnt sich immer.

Ein Musiker, der 20 Jahre auf seinem Marshall gespielt hat, will nicht einen neuen kaufen, sondern die abgenutzten Bauteile (Volumenregler, Buchsen zB) ersetzt und alles revidiert haben. Dann kann er wieder 20 Jahre jammen was bei einem Neukauf infolge – das ist leider so – allgemein minderqualitativer (billiger) Bauteile ganz klar utopisch ist.

Hier ein Beispiel eines Studer 169. Mit diesen Mischpültchen habe ich immer wieder gearbeitet und kenne sie in und auswendig. Bei einer Revision fliessen demzufolge alle Erfahrungswerte mit ein. Original gab es etwa 20 verschiedene Versionen; d. h. eine kundenspezifische Konfiguration ist leicht machbar. Quod erat demonstrandum.

Zuerst wird immer das Netzteil und der DC-Converter gemacht. In diesem Fall stand das Pult lange Zeit in einem feuchten Raum.
Nicht nur die Elkos werden ersetzt, sondern auch ….…. die LEDs, Stichwort déformation professionel. “Rot” ist “Warnung”, “grün” = “ok”.Zur Anschaulichung, weshalb alle Elkos ausgewechselt werden müssen.Das Pult hatte ein Lämpchen links in der Konsole.  Also rechts auch noch eine Buchse montieren für ein 2. Lämpchen, aber mit USB, damit nicht ein Mic eingesteckt werden kann. Zusätzlich noch ein Haupt-Schalter hin via Relais.Alle rostigen Schrauben werden ausgewechselt, rostige Metallteile versiegelt.Jedem der schon mal mit diesem Pult gearbeitet hat ist das Missgeschick passiert, in der Hitze des Gefechtes den falschen Kippschalter betätigt zu haben. Mit den Schalter-Parisern für die kombinierte Solo/Mute-Taste ist dieses Problem eliminiert.Auch hier werden die LEDs gegen grüne ausgetauscht; vor 50 Jahren gabs erst rote.Und ein Muss bei allen meinen 169ern war das Balance-Poti im Monitor-Output (ein absoluter Unsinn!) stillzulegen. Die Beleuchtung der Instrumente ist immer defekt und niemand ersetzt die Lämpchen weil es ein ziemliches Gepfriemel ist. Aber mit LEDs ist auch dieses Problem behoben.
So sieht es dann gesamthaft aus.Die Units vor dem Auswechseln der Elkos.Und der Werkbank nach getaner Schlacht.Bei diesem Pult wünschte der Kunde Direct-Outs. Diesem Wunsch wurde entsprochen mit meinen Balus (Balancing-Units) die in ein 2 HE-Gehäuse eingebaut wurden, zusätzlich  zum Relais für die Gesamt-Spannungsversorgung.Der Anschluss erfolgte mit zusätzlichen Steckern direkt auf die Prints.Voilà die Rückansicht. CR-Monitor natürlich auch symmetrisch.Ein Augen- und Ohrenschmaus.